|
|
|
Mit Anadysis habe ich
das Wort- und auch Begriffsfeld Epiphanie, Emergenz, Fading,
Erscheinen, Auftauchen, Auftrieb, Entzug, Zurückweichen, Entfaltung
etc. im Kontext von Sinn und Bedeutung erweitert.
Anadysis ist kein Neologismus, sondern bewahrt vom griechischen
anadyomai die Spur dessen, was Freud einmal am Beispiel altus
(hoch/tief) den "Gegensinn der Urworte" nannte. (vgl. Sigmund
Freud, Über den Gegensinn der Urworte, in: ders., Psychologische
Schriften, Studienausgabe Bd. IV, S. 225 - 234)
Anadysis verweist also auf einen Prozeß, in dem sich
ein Sowohl/Alsauch von Entzug und Auftauchen abspielt, allerdings
ohne Tilgung des Sinns des sich Entziehenden und ohne Erscheinen der
Bedeutung des auftauchenden Dings.
Die Konsequenzen einer solchen Konfiguration für Sinn und Bedeutung
in performativen und pädagogischen Prozessen erkunde ich zur
Zeit mit Ulrike Hanke im Projekt "Was es heißt, sein Ding
zu machen. Sinn und Bedeutung einer Metapher in der und für die
Ausbildung von Sozialpädagogen." Wir werden auf diesen aktalen
Zug zurückkommen.
Zur Einführung der Figur Anadysis vgl. u.a. Robert Krokowski,
Einsätze, in: trash, fundstücke aus psychoanalyse, philosophie
und kunst (Entwurf, Schriftenreihe zur Psychoanalyse und ihrem Verhältnis
zu Wissenschaft und Kunst, Bd. 1/1) Frankfurt (Main) 1995, S. 15 -
33, hier: S. 27 und Ulrike Hanke, Didaktische Spielräume, Konfigurationen
eines spiel- und theaterpädagogischen Curriculums für die
Ausbildung von Sozialpädagogen, Frankfurt (Main) 1997, S. 241 |
|